Kopftraining

Denkarbeit ist eine sinnvolle Möglichkeit, um den Hund mental auszulasten. Manche Hundehalter glauben auch heute noch, dass Denkaufgaben den Hund zu selbstständig und damit schwerer kontrollierbar machen.
Dem kann ich nur widersprechen. Ein Hund der regelmässig Probleme eigenständig lösen kann, wird im Alltag ausgeglichener, die Sinne können trainiert werden und Hirntraining ist bei Mensch und Hund die beste Art, Demenz vorzubeugen. 

Wenn wir jeden Tag auf eine Wiese stehen und 20 mal den Ball werfen, so haben wir irgendwann einen trainieren Hund, mehr nicht. Wir können auch mit dem Hund Sitz und Platz trainieren, viel denken muss er dabei aber nicht. Für eine sinnvolle geistige Auslastung muss der Hund selber das Problem lösen und einen Lösungsweg finden können. Diese Übungen gefallen mir im Training besonders gut. Sie fördern nebenbei auch noch die Beziehung, schulen uns im Lesen der Körpersprache und sind nicht zu Letzt auch für uns selbst mental anstrengend. Während im Hundesport Trainings meist ca. 1 Stunde dauern, kann Kopfarbeit einen Hund bereits nach wenigen Minuten völlig auslasten, so dass dieser tief und fest schläft. 

Im Bereich geistiges Training, biete ich folgende Themen an:

  •  Intelligenzspiele
  •  Copy me
  •  Konzeptlernen

Diese Art von Übungen werden am besten an einem bekannten, ablenkungsarmen Ort durchgeführt.


Intelligenzspiele
Die Bezeichnung Intelligenzspielzeug finde ich eigentlich nicht ganz passen. Mit so einem Spielzeug wird nicht die Intelligenz von Hunden gemessen und ob Intelligenz wirklich trainierbar ist, wird immer wieder diskutiert. Fakt ist aber, dass mit ausgewählten Übungen der Hund angeregt werden kann, Probleme selbstständig zu lösen.

Copy me / Do as I do
Diese Trainingsform ist zwar bestimmt vielen Hundehaltern bekannt. Jedoch wird sie erst seit wenigen Jahren in der Forschung berücksichtigt und als Trainingsmethode angewendet. Die Grundlage dafür ist lernen durch Nachahmung. Immer wieder höre ich, dass ein Hundehalter erzählt, der eine Hund hätte etwas vom anderen abgeschaut. Aber auch wir können diese Lernform für uns nutzen. Wenn wir dem Hund gezielt beibringen und zuzuschauen wenn wir etwas vorzeigen, so hat er eine bildliche Vorstellung davon, was eigentlich verlangt wird. Während das Wort "sitz" alleine noch keine Bedeutung für den Hund hat, so versteht er jedoch ganz gut, wenn wir uns hinsetzen. Bringen wir dem Hund jetzt ein Kommando bei, dass bedeutet er soll genau das nachmachen, was wir ihm vorgezeigt haben, so kann der Hund innert kürzester Zeit auch komplexe Abläufe lernen. Meiner Erfahrung nach finden gerade Hunde die gerne etwas Abstand zu Menschen haben diese Art von Beschäftigung als besonders toll.

Konzeptlernen
Diese Beschäftigung gehört wahrscheinlich zu den jüngsten im Hundetraining. Wer zu diesem Thema Literatur sucht, wird sich noch schwer tun.
Ein Konzept ist eigentlich etwas sehr natürliches und für uns selbstverständlich. Wenn wir z.B. in einer fremden Küche ein Glas holen wollen, so können wir das, ohne dass uns jemand vorher von genau diesem Glas ein Bild gezeigt hat. Dies einfach weil wir wissen, was ein Glas ist. Wir haben also im Kopf ein Konzept davon und können Gegenstände die wir sehen diesem allenfalls zuordnen. 
Auch Hunde denken mit Konzepten. So wissen sie genau, welches der grössere Knochen ist. 
Durch gezieltes trainieren verschiedener Konzepte können wir andere Hirnregionen anregen, als durch Gehorsamkeitstraining. 
Konzepte gibt es ganz unterschiedliche. Zu dem einfachsten zu erlernenden gehört wahrscheinlich das Konzept gross/klein, da dies für die Hunde besonders wenn es um Nahrung geht eine grosse Bedeutung hat. Schwerer wird es jedoch, wenn wir dem Hund das Konzept "blau" beibringen wollen, denn für unsere Haushunde haben Farben kaum noch eine Bedeutung. Weitere Konzepte sind:

  • gross/klein
  • mittig
  • links/rechts
  • oben/unten
  • Formen
  • Farben
  • das Gleiche
  • Geruchsunterscheidung
  • zählen (ja, Hunde können tatsächlich zählen)

Video aus dem Seminar Konzeptlernen mit Lynn Hesel

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